In einem Seminar für die Bildungswerkstatt Erdmannhausen ging es um die Meinungsfreiheit und ihre Grenzen. Immer mehr Menschen sehen die Meinungsfreiheit gefährdet. Sie geben in Umfragen an, dass sie nicht mehr alles sagen dürfen – aber stimmt das so?
Wie weit geht die Meinungsfreiheit?
Die Meinungsfreiheit ist ein wichtiges Grundrecht, es gibt aber Grenzen, z.B. bei Beleidigungen, Bedrohungen oder der Aufforderung zu Straftaten. Besonders im Internet werden diese Grenzen oft überschritten. Durch neue Gesetze und ein schärferes Vorgehen versucht die Politik, diesen Hass im Internet einzudämmen.
Politische Korrektheit, Wokeness und die Reaktionen
Jenseits gesetzlicher Regelungen bleibt die Frage, wie wir miteinander umgehen. Intensiv diskutiert wurden die Bedeutung von politischer Korrektheit und Wokeness, also der Wachsamkeit für Diskriminierung. Hier hat sich eine Anti-Bewegung entwickelt, die ihrerseits versucht, „woke“ als Kampfbegriff für ihre Ziele zu nutzen.
Mehr Respekt bei Diskussionen
Die Corona-Krise und der Ukraine-Krieg haben die gesellschaftlichen Debatten verändert und oft aggressiver gemacht. Hier habe ich einen Beitrag von Kurt Kister vorgestellt, über den ich bereits in meinem Blog berichtet habe. Er kritisiert den Ton bei öffentlichen Diskussionen: „Man kann ja von seiner Meinung überzeugt sein. Aber man sollte dem andersmeinenden Gegenüber deswegen nicht erst mal grundsätzlich Dummheit und/oder Bosheit unterstellen.“
Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Während die Sorgen um die Meinungsfreiheit in unserer Demokratie übertrieben sein mag, teilen viele die Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ein respektvoller Umgang miteinander, mehr Gelassenheit, aber auch ein konsequentes Vorgehen gegen Beleidigungen und Bedrohungen könnten ein Weg sein.
In meinem Blog Gesellschaft verstehen stelle ich einen Artikel zur „Mär Cancel Culture“ vor. Weitere Themenvorschläge finden Sie im Bereich Gesellschaft.