In Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Rappenau und der Flüchtlingsbeauftragten hat die VHS Unterland eine Ausstellung zum Thema „Freiheit und ich“ organisiert. Bei der Eröffnung habe ich den Eintragsvortrag gehalten.
Die Ausstellung „Freiheit und ich“
Im Mittelpunkt der Ausstellung „Freiheit und ich“ der Nemetschek-Stiftung stehen die im Grundgesetz verankerten Freiheitsrechte. An fünf Stationen können sich die Besucher/innen mit unterschiedlichen Aspekten von Freiheit auseinandersetzen, gemeinsam diskutieren und die eigene Haltung reflektieren. Scheinbare Selbstverständlichkeiten wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit oder Glaubensfreiheit werden in Frage gestellt, wodurch sich Raum für neue Blickwinkel eröffnet.
Schwimmen lernen und zur Schule gehen
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Frei und der Direktorin der VHS Unterland Loana Huth folgte das Highlight des Abends. Drei junge Mädchen, die mit ihren Familien aus dem Irak und Afghanistan geflüchtet sind, berichteten über ihre Vorstellung von Freiheit berichteten: „Schwimmen lernen“, „in die Schule gehen“, „sich mit Jungs und Mädchen treffen“ und „heiraten zu dürfen, wen man will“ waren die Antworten. Beeindruckend und bewundernswert auch die guten Deutschkenntnisse der drei, denen man bei ihren Zielen (eine hat den Berufswunsch Anwältin oder Ärztin) nur alles Gute wünschen kann.
Freiheit zwischen Ausübung und Einschränkungen
Im Mittelpunkt meines Beitrags standen die Hoffnungen auf Freiheit nach dem friedlichen Wandel 1989/90. Viele der Hoffnungen haben sich nicht erfüllt: Die Zahl der Flüchtlinge und Kriege ist auf einem traurigen Höhepunkt, sogar innerhalb Europas gibt es Zweifel an der Demokratie.
Auch in Deutschland gibt es einen veränderten Blick auf Freiheit, wie die Debatte um das Spannungsverhältnis Freiheit und Sicherheit sowie die Grenzen der Meinungsfreiheit zeigen. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung folgte eine spannende Diskussion über die Freiheit und deren Grenzen.
Die Fortsetzung der Freiheitsgeschichte schreiben wir jeden Tag selber
Angesichts dieser Entwicklung kann man den Autor/innen der Ausstellung nur zustimmen: Die Fortsetzung der Freiheitsgeschichte schreiben wir jeden Tag selber. Es ist eine beeindruckende Ausstellung, deren Besuch sich lohnt. Die Ausstellung ist noch bis 30. November im Rathaus von Bad Rappenau zu besichtigen.
Über die Veranstaltung berichten auch die VHS Unterland und das Netzwerk „Gemeinsam in Bad Rappenau“ auf ihren Internetauftritten.